Gruppenleitung
Allgemeines
Die radioonkologische Behandlung ist nach der Chemotherapie und Chirurgie die dritte Säule der kurativen Krebstherapie bei Kindern und Jugendlichen. In der Ambulanz Pädiatrische Tumoren werden Kinder und Jugendliche mit Tumorerkrankungen betreut. Es handelt sich hierbei um eine sehr heterogene Gruppe an Erkrankungen. Aus diesem Grund werden die entsprechenden Behandlungskonzepte im jeweiligen interdisziplinären Tumorboard gemeinsam mit Kinder-Onkolog:innen, Radiolog:innen, Patholog:innen und Chirurg:innen nach internationalen Standards festgelegt. Zu diesem Zweck arbeitet die Universitätsklinik für Radioonkologie in Wien eng mit dem St. Anna Kinderspital und der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde des AKH Wien zusammen.
In der Erstvorstellung der Patient:innen mit den Eltern in der Ambulanz wird nochmals ausführlich die Krankengeschichte erfragt und gemeinsam mit Patient:in und Familie das entsprechende Therapiekonzept besprochen.
Pädiatrische Tumorerkrankungen
Pädiatrische Tumorerkrankungen kommen generell selten vor und bestehen aus einer heterogenen Gruppe von bösartigen Neubildungen, welche Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr betreffen können. Am häufigsten treten Leukämien („Blutkrebs“) auf. Die Strahlentherapie kann bei diesen Erkrankungen manchmal notwendig sein, um die Stammzelltransplantation vorzubereiten. Dazu wird eine Ganzkörper-Bestrahlung eingesetzt, deren Wirkung und Nebenwirkung ähnlich sind wie bei einer Chemotherapie.
Bei „soliden Tumoren“ wird der Tumor oder die Tumorregion oft über mehrere Wochen behandelt, zumeist in Kombination mit Operation und / oder Chemotherapie. Interdisziplinär wird besprochen, ob die Therapie mit Photonen (am AKH) oder an einem Protonenzentrum (z.B. MedAustron oder auch im Ausland) erfolgen soll. Bei jungen Kindern kann die Behandlung in Sedierung (einer leichten Form der Narkose) erforderlich sein, damit die Kinder für die Zeit der Bestrahlung ruhig liegen. Dafür kommen Anästhesist:innen zur Bestrahlungsvorbereitung sowie zu jeder Bestrahlung dazu.
Die Nebenwirkungen einer Strahlentherapie sind abhängig vom bestrahlten Bereich und auf diesen beschränkt und werden in jedem Fall individuell mit Patient:in und Familie besprochen.