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Anorektale Tumoren

Ambulanzzeiten

Montag – Freitag nach Terminvereinbarung

Tel.: +43 (0)1 40400-61000 (Leitstelle)
Tel.: +43 (0)1 40400-27230 (Terminvereinbarung)


Gruppenleitung

Rainer Schmid; © Marvin Schmidt

Dr. Rainer Schmid

Oberarzt
Johannes Knoth; Feelimage / Felicitas Matern © MedUni Wien/feelimage

Dr. Johannes Knoth

Oberarzt

Diese Gruppe beinhaltet Tumoren, die vom Enddarm oder Analkanal ausgehen. Die Therapie dieser Tumore ist multidisziplinär. Die Therapieentscheidungen werden in einer Sitzung eines sog. Tumorboards getroffen. Hier sind Chirurg:innen, internistische Onkolog:innen, Strahlentherapeut:innen, Radiolog:innen und Patholog:innen anwesend. Dabei werden die organspezifischen Tumoren auch noch gesondert behandelt. Strahlentherapie spielt bei der Behandlung von Tumoren des Enddarmes und des Analkanals eine große Rolle.

Rektumkarzinom (Enddarmkrebs)
Die wichtigsten Risikofaktoren sind eine übermäßige Kalorienzufuhr, eine fett- und fleischreiche Kost und außerdem ein geringer Gehalt an Ballaststoffen. Insbesondere der tägliche Genuss von rotem Fleisch (wie beispielsweise Schweine- und Rindfleisch) oder Fleischprodukten erhöht das Darmkrebsrisiko. Weniger häufige Risikofaktoren sind eine allgemeine genetische Prädisposition (Familienmitglieder mit Darmkrebs in direkter Linie haben ein etwa dreifach erhöhtes Erkrankungsrisiko) sowie spezifische genetische Syndrome, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs einhergehen. Sehr kleine Karzinome können ohne Vortherapie gleich operiert werden. Bei ausgedehnten Stadien wird zuerst eine präoperative Radiotherapie mit oder ohne Chemotherapie durchgeführt mit dem Ziel, entweder den Tumor zu verkleinern und Operabilität zu erreichen, oder auch, um das Risiko eines Tumorrezidivs zu reduzieren. Manchmal ist nach einer Operation noch eine weitere Chemotherapie notwendig.

Analkanalkarzinom
Das Analkarzinom ist ein bösartiger Tumor im Analkanal, dem Übergang des Enddarms in den Anus. Er kann durch Humane Papillomviren (HPV) ausgelöst sein bzw. infolge von sexuell übertragbaren Erkrankungen wie AIDS oder Herpes simplex-Virus-2-Infektion entstehen.Die effizienteste Behandlung beim Analkanalkarzinom ist die kombinierte Radiochemotherapie. Mit der Strahlentherapie werden sowohl das Tumorgebiet, als auch die Lymphknoten in Becken und Leiste behandelt. Die Bestrahlung durch die Haut (transkutan) kann, vor allem bei Verdacht auf einen Resttumor, mit einer Innenbestrahlung (Brachytherapie, auch interstitielle Dosisaufsättigung) kombiniert werden.