Die Brachytherapie ist eine wesentliche Therapieform in der Radioonkologie, bei der im Rahmen eines minimal-invasiven Eingriffs eine Bestrahlungsquelle direkt in oder in unmittelbare Nähe des Tumors eingebracht wird.
Die Brachytherapie zeichnet sich durch eine hohe zielgerichtete Behandlungsdosis bei gleichzeitig stark abfallender Dosis im umliegenden gesunden Gewebe aus und ermöglicht somit eine hohe Anpassung an die konkrete Zielgebiets- und Organtopographie.
An der Universitätsklinik für Radioonkologie der Medizinischen Universität Wien wird die Brachytherapie aktuell vor allem in der Behandlung von gynäkologischen Tumoren, Prostatakarzinomen und ano-rektalen Tumoren eingesetzt, es bestehen aber auch langjährige Erfahrungen und Expertise in der Teilbrustbestrahlung und in der intraoperativen Brachytherapie bei Weichteilsarkomen. Die Verfügbarkeit modernster technischer Ausstattung und die ausgezeichnete internationale Vernetzung ermöglichen eine umfangreiche Forschungstätigkeit, welche durch nationale und internationale Preise, Drittmittel-Forschungsförderung und Publikationen in Top-Journalen gekennzeichnet ist. Aktuelle Studien und Forschungsthemen umfassen vor allem:
- EMBRACE Studien (Retro-EMBRACE I, EMBRACE I, EMBRACE II sowie die beginnenden Studien der 3. Generation (EMBRACE CT, MR real life und retro-EMBRACE II)
- EMBRAVE Studie (Vaginalkarzinom)
- MRT basierte Brachytherapieplanung („adaptive online MR-only“)
- Entwicklung von innovativen Applikationstechniken und patientenspezifischen Applikatoren
- Erstellung von personalisierten Dosis-Wirkungsbeziehungen und deren Nutzung in Expertensystemen
- Präzisionsmedizin
- Ultraschall zur bildgeführten Applikationsoptimierung und als mögliche Alternative zur MRT Bildgebung
- Mitentwicklung innovativer Bestrahlungsplanungssoftware