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Ausgezeichnet: Vincent Dick (Abstract-Preis), Johannes Knoth (Poster-Preis) und Matthias Moll (ÖGRO-Preis)

(v.l.n.r.) Vincent Dick, Johannes Knoth
Ausgezeichnet: Vincent Dick (Abstract-Preis), Johannes Knoth (Poster-Preis) und Matthias Moll (ÖGRO-Preis)gewannen Preise im Rahmen des ÖGRO-Kongresses 2024 in Graz

Abstract-Preis: Vincent Dick für Salvage-Behandlung von vaginal rezidivierten Endometriumkarzinomen mit bildgestützter, adaptiver Brachytherapie.
Autoren: V. Dick, J. Knoth, N. Eder-Nesvacil, C. Kirisits, J. Widder, M. Schmid, A. Sturdza

Die bei der diesjährigen ÖGRO in Graz mit dem Abstract-Preis ausgezeichnete Arbeit befasst sich mit der Behandlung von Patientinnen mit vaginalen Rezidiven von Endometriumkarzinomen. Dafür wurden alle Patientinnen untersucht, bei denen im Zeitraum von 2001 bis 2020 eine Radiotherapie mit Brachytherapie zur Behandlung eines vaginalen Rezidivtumors nach vorangegangener Behandlung eines Endometriumkarzinoms durchgeführt wurde. Hierbei erhielten Patientinnen mit kleinen, auf die Vaginalwand begrenzten Tumoren eine alleinige Brachytherapie, während Patientinnen mit größeren Tumoren oder Lymphknotenmetastasen mit einer Kombination aus Teletherapie und Brachytherapie behandelt wurden.

Insgesamt wurden die Behandlung von 46 Patientinnnen ausgewertet und es zeigte sich bei einem medianen Nachbeobachtungszeitraum vom 61 Monaten eine geschätzte Gesamtüberlebensrate von 77 Prozent nach 5 Jahren. Die lokale Tumorkontrolle nach 5 Jahren war mit 96 Prozent für Patientinnen, die eine Kombinationsbehandlung erhielten und mit 88 Prozent für Patientinnen, die eine alleinige Brachytherapie erhielten jeweils sehr gut. Die Behandlungen wurden insgesamt gut vertragen, Patientinnen mit einer vorangegangenen Radiotherapie im Becken hatten ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko.

Mit dieser Arbeit konnte bestätigt werden, dass die Radiotherapie eine effektive Behandlung für vaginale Rezidive von Endometriumkarzinomen darstellt und dass für ausgewählte, kleine Tumoren eine alleinige Brachytherapie ausreichend sein kann.

Poster-Preis: Johannes Knoth für Studie zur Verbesserung der Behandlung von lokal fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs

Im Rahmen des Österreichischen Kongresses für Radioonkologie wurde ein Forschungsteam der Medizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit den radioonkologischen Kliniken aus Hietzing, Donaustadt, Krems, Wiener Neustadt, Linz, Vöcklabruck, Graz, Klagenfurt und Feldkirch für seine Studie zur Verbesserung der Behandlung von lokal fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs mit dem Posterpreis ausgezeichnet. Die Untersuchung konzentriert sich auf die Vorteile einer zentralisierten Durchführung der Brachytherapie, einer gezielten Bestrahlungsmethode, die einen wesentlichen, aber logistisch und personell aufwendigen Teil einer kurativen Radiochemotherapie darstellt.

Die Studie, die Daten von 89 Patientinnen analysierte, zeigt eindrucksvoll, dass eine Zentralisierung dieser komplexen Behandlung an ein spezialisiertes Zentrum erfolgreich möglich ist und zu exzellenten Behandlungsergebnissen führt. So lag die lokale Tumorkontrollrate nach drei Jahren bei 95 Prozent. 96 Prozent der Patientinnen wiesen drei Monate nach der Therapie eine komplette Remission auf.

Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial einer verbesserten Versorgung durch die Zentralisierung und stellen einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der onkologischen Therapie in Österreich dar.

ÖGRO-Preis: Matthias Moll für Radiotherapieformen bei Prostatakarzinomen im Vergleich
Matthias Moll erhielt den ÖGRO-Preis 2024 für die Arbeit „Radiotherapy in localized prostate cancer: a multicenter analysis evaluating tumor control and late toxicity after brachytherapy and external beam radiotherapy in 1293 patients“.

Studienziel war der Vergleich von konventioneller EBRT (External Beam Radiotherapy), moderat hypofraktionierter EBRT, HDR (high dose-rate)-Brachytherapie und Seeds-Brachytherapie hinsichtlich biochemischer Kontrolle und späten gastrointestinalen und urogenitalen Nebenwirkungen bei Patienten, die mit einem Niedrig- oder günstigem Intermediärrisikoprostatakarzinom behandelt wurden.

In diese Studie wurden 1293 Patienten eingeschlossen, die zwischen 2000 und 2022 an der Universitätsklinik für Radioonkologie von MedUni Wien und AKH Wien, sowie dem Institut für Radioonkologie der Klinik Hietzing behandelt worden waren.

Es konnte gezeigt werden, dass kein signifikanter Unterschied zwischen den Modalitäten hinsichtlich der biochemischen Kontrolle besteht. Alle Therapiearten verursachten wenige höhergradige Spätnebenwirkungen, wobei bei Seeds-Brachytherapie vergleichsweise am meisten urogenitale Nebenwirkungen beobachtet werden konnten. Die Ergebnisse, die das Team um Gregor Goldner erzielte, sind vergleichbar mit jenen aus internationalen Studien: Alle Behandlungsmodalitäten bieten eine exzellente Tumorkontrolle bei geringem Nebenwirkungsrisiko.