Leitung: OA Dr. Rainer Schmid
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Ösophagus (Speiseröhrenkarzinom)
Man unterscheidet grundsätzlich zwei verschiedene Formen des Speiseröhrenkrebses, das sogenannte Adenokarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihres feingeweblichen Bildes (Histologie), ihrer Ursachen (Ätiologie), ihrer Lokalisation (obere, mittlere, untere Speiseröhre) und ihrer Genetik, etc. Die sog. Adenokarzinome, welche in der westlichen Welt an Häufigkeit zunehmen, entstehen in der unteren Speiseröhre, auf dem Boden einer Refluxerkrankung (saurer Rückfluss in die Speiseröhre). Als Vorstufe (Präkanzerose) wird der sogenannte Barrett-Ösophagus angesehen. Die Plattenepithelkarzinome entstehen in jeder Lokalisation der Speiseröhre (cervikal = am Hals; suprabifurkal = oberhalb der Gabelung der Luftröhre, infrabifurkal = unterhalb der Gabelung der Luftröhre). Als wesentliche Hauptursachen für das Plattenepithelkarzinom werden Alkohol und Rauchen angenommen.
Die Symptome sind oft uncharakteristisch, weshalb die Krankheit meist erst in späten Stadien diagnostiziert wird. Das Hauptsymptom sind Schluckbeschwerden (beim Essen kann es sich anfühlen, als ob der Bissen im Hals oder hinter den Rippen stecken bleiben würde, verbunden mit lokal andauerndem Schmerz).
Die Behandlungsmöglichkeiten sind Operation, Radiotherapie, medikamentöse gegen den Krebs gerichtete (Chemo)-Therapie oder eine Kombination all dieser Therapien. Die Therapiestrategie ist von der Tumorlokalisation und seiner Ausdehnung, wie auch vom Allgemeinzustand des Patienten/der Patientin abhängig.
Magenkarzinom
Hauptrisikofaktoren für die Entstehung eines Magenkarzinoms sind eine nitrosaminreiche (bestimmte Konservierungsmittel) Ernährung sowie eine chronische Infektion mit Helicobacter pylori, einem Bakterium, das in der Magensäure überleben kann und auch Magengeschwüre begünstigt.
Die wichtigste Behandlungsmaßnahme ist die operative Entfernung des Tumors, möglichst vollständig, mit einem großen Sicherheitsabstand. Daraus ergibt sich je nach Lokalisation eine teilweise (4/5) oder vollständige Magenentfernung, evtl. unter Mitnahme von Teilen der Speiseröhre oder des Zwölffingerdarmes. Anschließend wird das verbleibende Magen- oder Speiseröhrenende wieder mit dem Zwölffingerdarm verbunden (Operationstechnik nach Billroth I oder II).
Die Strahlentherapie kann in speziellen Situationen in Kombination mit Operation und Chemotherapie eingesetzt werden.